Das Neustadtfest - Rückblick
Umfangreich waren die Festveranstaltungen zum Gedenkjahr „100 Jahre Gmünd-Neustadt“, welche von 15. bis 17. August 2014 am Gmünder Schubertplatz über die Bühne gingen. Die Gmünder Neustadt entstand aus dem 1914 in Gmünd errichteten Flüchtlingslager. Es war eines der größten in der österreich-ungarischen Monarchie. Etwa 200.000 Flüchtlinge aus allen Teilen der Monarchie wurden im Verlauf des Krieges im Lager untergebracht.
Ehrungsreigen in Gmünd: Zahlreiche verdiente Bürger erhielten am 15. August höchste Auszeichnungen der Stadtgemeinde Gmünd. Im Bild (von links): Mag. Franz Drach, Nationalrat a. D. Rudolf Parnigoni, Ing. Mag. Martin Huber, MAS, Bürgermeister Andreas Beer, MA, Robert Opelka, Vizebürgermeisterin Helga Rosenmayer, Ing. Hans Fürnsinn, Bürgermeister a. D. Otto Opelka, Franz Hoffmann, Vizebürgermeister a. D. Mag. Gottfried Libowitzky sowie Primar Dr. Michael Böhm.
An die 3.000 Menschen waren an diesen drei Tagen bei den Fest- und Gedenkveranstaltungen, vom Fendrich-Konzert bis zur Ausstellung, anwesend. Am Freitag wurden im Rahmen einer Festsitzung zahlreiche Gmünderinnen und Gmünder geehrt, drei Personen wurden zu Ehrenbürgern: Der ehemalige Nationalrat Rudolf Parnigoni, Altbürgermeister Otto Opelka und sein langjähriger Vizebürgermeister Mag. Gottfried Libowitzky. Der Gottesdienst in der Herz-Jesu-Kirche zuvor wurde mit der fulminanten „Nelson-Messe“ Franz Joseph Haydns vom Kirchenchor der Pfarre Gmünd-Neustadt umrahmt.
Am Nachmittag betonte Bürgermeister Andreas Beer, MA währen des Festaktes, umrahmt von der Stadtkapelle Gmünd, die geschichtliche Bedeutung der Gmünder Neustadt: „Es gibt in Mitteleuropa nur wenige Städte, die so eng mit der Weltgeschichte verbunden sind. Im Besonderen gilt das für die Gmünder Neustadt.“ Auch Landeshauptmann-Stellvertreterin Mag. Karin Renner stellte sich zum Festakt ein. Renner in ihrer Ansprache: „Einerseits fanden im ehemaligen Lager viele Menschen den Tod, andererseits war es auch Voraussetzung für die Geburtsstunde eines ganzen Stadtteils.“ Als Abschluss des Festaktes wurde mit der Gemeinde Medulin (Istrien, Kroatien) eine Städtepartnerschaft unterzeichnet – als Vertreter erschien Marko Zlatic, der Präsident der Stadtverwaltung in Medulin. Bereits im Mai erschien eine 300-köpfige Abordnung von Nachfahren ehemaliger Lagerbewohner in Gmünd-Neustadt.
Die Buchautoren Harald Winkler, Manfred Dacho und Franz Drach (von links) zusammen mit Bürgermeister Andreas Beer, MA und Vizebürgermeisterin Helga Rosenmayer.
Gmünds Bürgermeister Andreas Beer, MA und Medulins Präsident der Stadtverwaltung (rechts) unterzeichneten eine Städtepartnerschaft beim Festakt am Gmünder Schubertplatz.
Bei der Ausstellungseröffnung konnten am ersten Tag an die 400 Gäste begrüßt werden, auch das Buch „Am Anfang war das Lager“ von Manfred Dacho, Franz Drach und Harald Winkler fand reißenden Absatz. Die Ausstellung zeigt die Entwicklung vom 1914 errichteten Lager bis in die Gegenwart und ist noch bis 18. Oktober 2014 zu sehen (Infos: www.neustadt.gmuend.at). Seitens der Pfarrgemeinde wurde am Freitag auch ein Denkmal mit der Festgemeinde enthüllt: Eine Symbiose der gegenwärtigen Pfarrkirche mit der ehemaligen hölzernen „Notkirche“ der Neustadt als Zeichen der Entwicklung vom Lager zum Stadtteil. Baumeister Franz Graf: „Das Denkmal ist ein Symbol dafür, dass im Glauben die Kraft aller Entfaltung liegt.“
An die 1.500 Menschen versammelten sich am Samstag beim großen Konzert der Austropop-Legende Rainhard Fendrich. Mit den besten Hits seiner Karriere konnte er die Besucher sichtlich begeistern.
Bürgermeister Andreas Beer, MA: „Die Fest- und Gedenkveranstaltungen zu ‚100 Jahre Gmünd-Neustadt‘ waren erhebende Tage für die Menschen aus der Region. Wir danken allen Beteiligten, von den Sponsoren bis hin zu den Leihgebern für die Ausstellung für die Beteiligung.“
Bei der Denkmalenthüllung zu "100 Jahre Gmünd-Neustadt" (von links): Stadthistoriker Harald Winkler, Bürgermeister Andreas Beer, MA, Baumeister Franz Graf und Pfarrer Pater Georg Kaps.
Organisatoren und Partner des Konzertes von Rainhard Fendrich waren Josef Granner (Agrana), Harald Winkler (Stadtgemeinde Gmünd), Gmünds Bürgermeister Andreas Beer, Michael Drach (Bank Austria), Thomas Breit (Eventmanager) und Stefan Graf (Leyrer+Graf).